„Heiliger“ Muttertag, Dauerregen, saukalt…Ingredienzien, die man als Veranstalter nicht brauchen kann. Und siehe da, sie kamen dennoch, viele Stammbesucher, nach 3 Jahren Covit-Abstinenz. Erfreulich, wenn man bei der Begrüßung (fast) lauter bekannte Gesichter im Auditorium erkennt.

Die Programm-Ankündigung „Solo für 2“ war ja auch zu verführerisch.

Eva-Maria Riedl-Buschan (Mezzosopran)
Martin Achrainer (Bassbariton)                                                                                            zeigen ihre ganze Palette an Bühnenpräsenz: Oper – Operette – Musical – Chanson – Schlager, am Klavier assistiert von Franz Carda

Und in der Tat, sie haben alles eingelöst. Das bezaubernde Sängerpärchen wirbelte über die kleine Bühne des Kulturstöckls und zeigte die vielfältigen „Liebesnöte“auf.

Solo für 2 ?

Da trafen Männchen und Weibchen gehörig aufeinander: Liebe, Hoffnung, (Un-)Treue, Verführung, Koketterie, Eifersucht, Trennung…All diese Facetten finden sich in den verschiedensten musikalischen Genres: in opernhaften Duetten genauso wie in leicht geschürzten Operettenweisen, in romantischen (Kunst-)Liedern, aber auch in Broadway-erprobten Musical-Hits, in duftigen Chansons und oft  deftigen Schlagermelodien…

Das alles auf die Bühne zu bringen, erforderte nicht nur eine fein nuancierte Stimmgebung, sondern auch Freude an Spiel und Bewegung ! Gerade recht für zwei Bühnenprofis!

Von Mozart und Donizetti über Schubert, Brahms, Wolf und Bizet  spannte sich der musikalische Bogen im 1.Teil des Programmes. Ein flottes Medley aus der unsterblichen „Czardasfürstin“ von Emmerich Kalman entließ das Publikum in  die Pause. Da warteten schon köstliche Tortenkreationen und Flammkuchen – 

Charmant und heiter ging es im 2. Teil weiter.  Schon allein das köstliche „Mausi“ (Paul Abraham – „Viktoria und ihr Husar“) ließ einiges erahnen. Hits von Webber, Bernstein und Loewe begeisterten vor allem die Musical-Liebhaber. Zwei  Chansons in memoriam Burt Bacharach sorgten für ein dezentes Intermezzo, wobei „Raindrops Keep Fallin on my head“ zum „Lied des Tages“ avancierte. Die Texte des Retro-Schlagerblockes zeigten einmal mehr die Unbekümmertheit der ausgelassenen 1920-iger Jahre: „Guck doch nicht immer nach dem Tangogeiger hin“ – „Heinrich, wo greifst du denn hin?“ – „Nehmen Sie’n Alten“.  In einem „frivolen Kehraus“ schockte (nicht wirklich)  noch einmal der Sänger mit Georg Kreislers „Sex is a wonderful habit“,in dem die Prüderie aufs Korn genommen wurde.

Schließlich machte man mit  Hilfe von Ralph Benatzky einen Keuschheitsverein ausfindig, („In Büsum gibt’s einen Keruschheitsverein“), der sogar das werte Publikum auf die Probe stellte. Mit Leonard Bernsteins „Tonight“ aus der „West Side Story“ ging es in das Finale. Bei der Draufgabe („Che sera“) war schließlich das Publikum nicht mehr zu halten und intonierte  gemeinsam mit den Vorsängern: „Was kann schöner sein?“